Berichte

Besichtigung Pumpspeicherkraftwert Kühtai, 14.11.2024

 

Die sauberen, unendlichen Energien aus Sonne und Wind verbessern unsere Versorgungssicherheit, machen uns unabhängig von Diktaturen und sind günstig.
Gleichzeitig erfordern sie mehr Speicher um die Schwankungen in der Erzeugung auszugleichen.

 

Darum haben wir einen Klassiker unter den Stromspeichern besichtigt, das Pumpspeicherwerk Kühtai mit seiner bewährten Technologie: Zum einen ein Stausee hoch in den Tiroler Bergen, in dem bei Stromüberschuss Wasser gepumpt wird. Und zum anderen ein Wasserkraftwerk, dessen Turbine einerseits Strom erzeugt, wenn das Wasser die 400m Meter zum Inn hinunterfließt und die
gleichzeitig als Pumpe genutzt werden kann. Der 31 Millionen Kubikmeter fassende Speichersee ermöglicht einen flexiblen Betrieb, um Lastspitzen im Stromnetz auszugleichen und Überschussstrom aufzunehmen.

 

Die Anlage, die zwischen 1977 und 1981 errichtet wurde, spielt eine zentrale Rolle für die Stabilisierung des Stromnetzes und die Integration erneuerbarer Energien. Mit einer installierten Leistung von 700 MW und einer jährlichen Stromproduktion von 900 GWh ist das Kraftwerk Kühtai ein ein wichtiger Teil der gemeinsamen österreich-deutschen Energieversorgung. Denn schon seit 100 Jahren arbeiten in Tirol Pumpspeicherkfraftwerke mit den Kraftwerken in Deutschland zusammen, um bei uns die Spitzenlasten abzudecken und das Netz stabil zu halten.


Ursprünglich war die Vereinbarung ganz schlicht, im Interesse beider Seiten wurde 1 kWh Pumpspeicherstrom mit 3 kWh Grundlaststrom ausgeglichen. Seit der Strommarktliberalisierung der 1990er wird die technische Ebene der Netzstabilität und Versorgungssicherheit durch eine zusätzliche kaufmännische verkompliziert. Ob das den Strom tatsächlich wie erhofft günstiger gemacht hat darf bezweifelt werden, es gibt jetzt mehr die daran verdienen (wollen).

 

Die Besichtigung bot Einblicke in die beeindruckende Ingenieursleistung: Eine Fallhöhe von 400 Metern, ein Stollen mit 80% Gefälle und ein 190 Tonnen schwerer Generatorrotor verdeutlichen die Dimensionen der Anlage. Trotz der langjährigen Erfahrung kann die Effizienz der Anlage immer noch verbessert werden. Bei der letzten Turbinenoptimierung wurde der Wirkungsgrad um 0,04% gesteigert, was Mehreinnahmen von einer Million Euro pro Jahr entspricht.

Die derzeit in Bau befindliche Erweiterung des Kraftwerks um zusätzliche 200 GWh Jahresleistung und 190 MW Leistung unterstreicht die anhaltende Bedeutung der Technologie.

 

Auch hier bei uns werden Stromspeicher immer wichtiger, ob innovative Ideen wie der geplante Druckluftspeicher in Weilheim oder klassische Großbatterien, die mittlerweile in Kalifornien ganze Gaskraftwerke ersetzen .

Besichtigung Passiv-Bürogebäude Nabholz, Gräfelfing, 11.11.2022

 

Die Freunde innovativer Energieprojekte wurden bei der Besichtigung des Passiv-Bürogebäudes der Firma Nabholz in Gräfelfng mit einer enthustiatischen, höchst informativen Führung belohnt. Das Gebäude zeigt, dass heutzutage Neubauten ohne Heizung und Kühlung auskommen. Kurz einige Grunddaten:

 

Wirtschaftlichkeit:

  • Invest: wie normales Gebäude (Mehrkosten Hülle ca. 1 Mio E durch Einsparung Heizung + Lüftung ca. 1,2 Mio aufgewogen
  • Laufend: Mindereinnahmen Miete (durch dickere Wände Verlust an Mietfläche) durch geringere Kosten Wartung, Unterhalt + längere Lebensauder aufgewogen

Bauliches Konzept:

  • Wand: 67 cm 2-schalige Ziegelaussenwand (innen Hohlziegel der Betonfertigteildecke trägt, außen entkoppelt gedämmter Ziegel)
  • Fenster
    •  3x verglast
    •  ca. 20-25% Aussenfläche i.e. Wärmeeintrag im Sommer reduziert, Tageslicht ausreichend
    • Laibungen optimiert, Fenster sitzt innen-bündig, Laibung Süd senkrecht (Sommereintrag reduziert) Laibung Nord abgeschrägt -> maximale Ost + Wintersonne)
  • Lüftung
    • über automatische Fenstersteuerung KMX (1/3 öffnet komplett nach T, CO2, Feuchte, manueller Anforderung) öffendes Teilfenster satiniert, kein Rollo damit Lüftung immer stimmt, feste 2/3 mit hangesteuertem Rollo
    • Querlüfter ("Überströmer" schallgedämmt) im Gebäude sichern Querlüftung Nachts
  • Betondecke + Ziegelweände (auch innen 29cm mit tragenden Betonsäulen) als Speicher -> 4-6w Trägheit, Betondecke ungestrichen, nicht abgehängt um zu nutzen, Akustik durch senkrecht hängende Recyclinglaslamellen
  • Technik im zentralen Treppenhaus von dort in die Flügel auf unter Decke an Wand gehängte Trägergitter i.e. nichts Unterputz
  • reine Kaltwasserversorgung, in Küchen + bei Handwaschbecken Durchlauferhitzer
  • 60 kWp PV

 

Mehr Info: https://www.baulinks.de/webplugin/2022/0715.php4

 

 

 

 

Würmtaler Energietag 15.10.2022

 

Im Bereich der Energieversorgung hat es in den vergangenen Monaten dramatische Veränderungen gegeben. Wir befinden uns momentan in einer verhängnisvollen Abhängigkeit, die uns hochgradig erpressbar macht. In der Konsequenz ist ein rascher Ausbau der erneuerbaren Energien in Deutschland unumgänglich. Jede Möglichkeit - auch und besonders zur dezentralen Energiegewinnung - muss genutzt werden, um das Ausmaß unserer Energie-Importe zu verringern.  Und jede/r einzelne von uns kann hierzu beitragen.

 

Deshalb stam Würmtaler Energietag vom 15.10 2022 unter dem Motto

 

                           Wann wird das Würmtal energieautark?

 

Die Veranstaltung erfolgte in Form einer Podiumsdiskussion mit den Würmtaler Bürgermeisterinnen und Bürgermeistern im vollbesetzten Kupferhaus in Planegg. Dem Podium standen Fachleute aus den verschiedenen Technikbereichen zur Seite standen. Die Moderation übernahm der erfahrene Martin Sambale von Eza! Energie- & Umweltzentrum Allgäu.

In den Würmtal-Gemeinden werden zur Zeit verschiedene Großprojekte angedacht oder geplant: Geothermie in Gräfelfing und Gauting, Windkraft in Neuried und Krailling, Fotovoltaik-Freiflächenanlage in Planegg. Ein mögliches Novum könnte hierzulande das Projekt eines Erdbeckenspeichers in Gräfelfing werden.

Ziel des Würmtaler Energietages war, all diese Vorhaben der Öffentlichkeit vorzustellen und die Bürgerinnen und Bürger für deren Akzeptanz und eine mögliche Beteiligung zu sensibilisieren. Deshalb standen im zweiten Teil der Veranstaltung BürgermeisterInnen und Fachleute für alle Fragen aus dem Publikum zur Verfügung.

Die  interkommunale Zusammenarbeit der Würmtal-Gemeinden auf dem Sektor der Energiegewinnung zu intensivieren und denkbare Synergieeffekte auszuloten, war nicht nur sinnvoll sondern unerlässlich.

Veranstalter war der Verein WÜRMTALER INNOVATIVE ENERGIEN (WIE e.V.), Schirmherren sind die fünf Würmtal-Gemeinden.

Vier lokale Energie-Initiativen waren mit einem Infostand vertreten.

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© Dieter Maier